Radsport

Das richtige Rennrad finden

Ein Rennrad unterscheidet sich in vielen Dingen von einem „normalen“ Fahrrad. Nicht nur die Form, auch die Fahreigenschaften und die Ergonomie sind mit vielen anderen Fahrradtypen nicht zu vergleichen. Wenn man sich ein eigenes Rennrad zulegen möchte, gibt es einige Dinge, die man vor dem Kauf und beim Probefahren beachten sollte. Hier findet ihr einige Tipps, wie ihr das passende Rennrad für euch findet. 

Die passende Größe

Die Größen beim Rennrad unterscheiden sich von den Angaben bei Mountainbike und Trekkingrad. Wer seine Mountainbike-Größe kennt, kann aber einfach in Tabellen nachschauen, welche Rennradgröße passend wäre. Aber auf Tabellen und Größenangaben im Internet sollte man sich dennoch nicht verlassen. Wie bei vielen anderen Dingen sollte man das Rennrad testen und verschiedene Größen probieren. Die meisten Rennräder haben eine Reifengröße von 28 Zoll und unterscheiden sich lediglich in der Rahmenhöhe. Beim testen sollte man darauf achten, ob man angenehm sitzt, ob man die verschiedenen Lenkerpositionen gut erreicht und ob der Abstand zu Vorderrad und Knie/Füße passend ist.

Schaltung

Die Schaltung ist ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des passenden Rennrads, hier gibt es die größten Unterschiede. Die meisten Rennräder haben ein Schaltwerk von Shimano. Hier gibt es vier verschiedene Modelle:

  • Shimano Tiagra
  • Shimano 105
  • Shimano Ultegra
  • Shimano Dura-Ace

Die Tiagra Schaltung ist die perfekte Schaltung für Einsteiger (dementsprechend sind Räder mit dieser Schaltung auch günstiger). Wer schon etwas Erfahrung hat und eine solide Schaltung möchte, ist mit der 105er gut bedient. Die Ultegra-Schaltung ist für Fahrer, die regelmäßig fahren und Wert auf Langlebigkeit und ruckelfreies Schalten legen. Die Dura-Ace Schaltung ist die Richtige, wenn man schon mehr oder weniger Profi-mäßig auf dem Rennrad unterwegs ist. Egal, für welche Schaltung man sich aber entscheidet: wichtig ist, dass die Schaltung gut eingestellt ist! Hier sollte man beim Abholen des Rades unbedingt drauf achten und das Rad auch nochmal Probefahren.

Gewicht

Das Gewicht ist eines der Merkmale, die ein Rennrad zu anderen abgrenzen. So sind Rennräder deutlich leichter als alle anderen Räder. Das leichteste Rennrad, dass je gebaut wurde wiegt nur 3700 Gramm (3,7 Kilo!!!)  – es ist also leichter als ein Sixpack 1,5 Liter Flaschen Wasser. Wer ein normales Rennrad im Laden oder Online-Shop kaufen möchte, liegt aber realistisch bei einem Gewicht zwischen 8kg und 10 kg. Je hochwertiger und teurer das Rad, desto leichter wird es auch. Das Gewicht wird vor allem durch das Material des Rahmens beeinflusst. Die Rahmen werden entweder  aus Stahl, Aluminium oder Carbon gefertigt. Carbon ist hierbei das leichteste Material. Das bedeutet aber auch, dass es weniger robust ist. Oft sind die Räder aus Carbon nur bis zu einem bestimmten Gewicht, etwa 110kg, belastbar. Wer also ein besonders leichtes Rennrad möchte, sollte auf Carbon setzen. Wer ein wenig mehr Stabilität braucht, sollte beim Rahmen nicht auf Voll-Carbon setzen.

Optik

Was nützt das beste Rennrad zum passenden Preis, wenn es optisch nicht gefällt? Genau, gar nichts. Also sollte man bei der Auswahl des passenden Rennrads auch auf die Optik achten. Es gibt manche Modelle in unterschiedlichen Farbvarianten, manchmal gibt es auch Modelle aus dem Vorjahr in anderen Farben. Hier lohnt es sich, sich ausgiebig zu informieren. Allerdings sollte die Optik alleine nicht das ausschlaggebende Argument bei der Auswahl sein – immerhin sieht man das Rad beim fahren ja eh nicht selbst 😉

Preis

Natürlich macht es Sinn, sich ein Limit beim Preis zu setzen. Das Limit wird allerdings häufig schon von Faktoren wie Gewicht oder Schaltung vorgegeben. Unter 1.000€ bekommt man kein Rennrad mit einer Ultegra-Schaltung, zumindest kein neues. Dementsprechend sollte man seine Entscheidung nicht nur vom Preis abhängig machen. Im Endeffekt müssen alle Faktoren stimmen, nur dann wird man am Rennrad auch Freude haben. 300 € weniger zu investieren kann einen großen Unterschied im Fahrverhalten und dann auch im Spaßfaktor machen.

Also, ab in die Fahrradläden und testen! Nur mit ausprobieren und Probefahren kann man das passende Rennrad finden!