Volleyball

Aufschlagarten beim Volleyball

Der Aufschlag ist beim Volleyball eines der wichtigsten Elemente – und sorgt dennoch bei uns im Training immer wieder zu Diskussionen. Denn eine Frage muss zuallererst mal geklärt werden. Wie heißt es denn nun, wenn der Ball in Spiel gebracht wird? Aufschlag? Angabe? Oder doch Aufgabe? Bei uns ist es ganz klar, was immer wieder durch die Halle hallt: ES HEIßT AUFSCHLAG! Nicht Aufgabe, oder gibst du auf? Nachdem das nun also geklärt ist, kann ich euch nun verschiedene Arten von Aufschlägen beim Volleyball zeigen.

Aufschlag von unten

Der Aufschlag von unten in der klassische Aufschlag für Einsteiger. Man lernt ihn oft in der Schule oder wenn man als Kind oder Jugendlicher mit Volleyball anfängt. Die Vorteile dieses Aufschlages sind;

  • leicht zu erlernen: der Aufschlag ist leicht zu erlernen, da man wenig Technik benötigt – im Endeffekt haut man mit der flachen Hand gegen den Ball.
  • gut zu platzieren: dadurch, dass man beim Aufschlag von unten eine recht simple Bewegung ausführt, kann man die Richtung des Aufschlages wenn man den Dreh einmal raus hat gut steuern. Zwar kommen die Bälle in einem hohen Bogen – aber sie kommen da an, wo sie sollen.
  • geringe Fehlerquote: vor allem bei dieser Aufschlagart ist die Fehlerquote gering, da man wenig Kraftaufwand benötigt. So können unnötige Fehler gut vermieden werden.

Der einzige Nachteil, der allerdings auch eklatant ist, ist beim Aufschlag von unten der geringe Druck, der auf den Gegner ausgeübt wird. Oft kommt der Ball im hohem Bogen und kann dadurch gut angenommen werden.

Drive Aufschlag

Der Drive Aufschlag ist wohl der erste Aufschlag von oben, den man als angehender Volleyballer lernt. Dabei kommt es vor allem darauf an, dem Ball durch das Abklappen des Handgelenks eine Rotation zu geben. Der Vorteil bei dieser Art aufzuschlagen ist:

  • höherer Schwierigkeitsgrad für die Annahme: durch die Rotation des Balles wird es schwieriger, diesen anzunehmen. Oft senkt sich der Ball schneller als erwartet, sodass man ihn schwerer einschätzen kann.
  • hohe Erfolgschancen: bei einem Drive Aufschlag ist die Fehlerquote recht gering, da man den Ball „nur“ am höchsten Punkt und mit viel Schwung treffen muss. Es geht nicht darum, eine genaue Position zu treffen, sondern möglichst viel Rotation zu erzeugen.

Das Problem bei dieser Art ist oftmals, dass man einen recht hohen Kraftaufwand hat, um einen vernünftigen Drive zu erzeugen. Auch kann das manchmal ganz schön ins Kreuz gehen, da man den Schwung aus dem gesamten Körper holt und in den Ball legt. Und wenn man den Ball nicht hoch genug trifft, fliegt er auch schonmal unterm Netz durch…

Float Aufschlag

Der Float Aufschlag wird häufig von Frauen verwendet. Ziel ist es, den Ball so zu treffen, dass er anfängt zu flattern (deshalb heißt diese Aufschlagart auch oft Flatteraufschlag). Die Kunst dabei ist, das richtige Maß an Kraft und Technik zu finden. Der Ball muss mit der flachen, angespannten Handfläche getroffen werden, der Impuls auf den Ball soll möglichst kurz sein, dennoch muss man mit Kraft treffen — sonst verhungert der Ball. Der Float Aufschlag hat viele Vorteile:

  • Unberechenbar: wenn man den Ball richtig trifft und zum floaten bringt, ist dieser oft kaum einzuschätzen. Der Ball flattert in jede Richtung und kann diese auch noch ändern. Dadurch wird es für die Annahmespieler schwierig, die Zuständigkeiten zu klären und sauber anzunehmen.
  • viele Variationen: einen Float Aufschlag kann man in jede Ecke des Feldes spielen – und das, mit einer guten Erfolgsquote.
  • gute Möglichkeit zu punkten: ein gut platzierter Float Aufschlag kann schnell ein Ass werden. Aufgrund der Unberechenbarkeit kommt es schnell zu Annahmeproblemen was schnelle Punkte bedeuten kann.

Die Unberechenbarkeit ist allerdings auch das größte Mank bei dieser Aufschlagform. Wie oft passiert es, dass der Ball einfach über das Feld hinaussegelt oder an der Seitenlinie ins Aus flattert? Leider wirklich häufig. Der Float Aufschlag ist, wenn man ihn sicher beherrscht, ein wirklich effektiver Aufschlag mit dem man die gegnerische Annahme gut unter Druck setzen kann.

Sprungaufschlag

Der Sprungaufschlag ist wohl die Königsdisziplin der Aufschläge. Gerade Männer stehen auf die pure Kraft, die man bei diesem Aufschlag einsetzt. Mit der Wucht eines Sprungaufschlags, kann man schonmal die Annahmespieler aus der Halle fegen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand:

  • sehr kraftvoll: der Sprungaufschlag wird mit viel Wucht gespielt. Man nutzt die komplette Kraft des Körpers und legt sie in den Aufschlag. Dadurch wird dieser sehr kraftvoll und fest.
  • Möglichkeiten zur Variation: einen Sprungaufschlag kann man nicht nur fest, sondern auch gezielt aufschlagen. Und wenn man die Kombination beherrscht, kann man einen extrem druckvollen Aufschlag in jede Ecke des Feldes setzen. Der Sprungaufschlag ist hierbei oft härter als der Float Aufschlag und somit anders anzunehmen.

Wer einen Sprungaufschlag beherrschen will, muss oft lange üben. Das Zusammenspiel aus Absprung, Timing, Armzug und Treffpunkt des Balles ist entscheidend, wenn es darum geht ob der Ball im Feld, im Netz oder an der gegenüberliegenden Wand landet. Die Effektivität eines gut getroffenen Sprungaufschlages ist enorm, allerdings ist bei dieser Art auch die Fehlerquote am höchsten.

Mit diesen vier unterschiedlichen Aufschlagarten hast du jetzt schon einen guten Überblick über die beliebtesten Volleyball Aufschläge und ihre Vorteile bekommen. Jetzt kannst du testen, welcher dir am meisten liegt und welcher Volleyball Aufschlag dir die meisten Asse beschert!

PS: Kennst du schon die wichtigsten Volleyball Regeln? Die sind findest du hier in der Übersicht!