Fahrradfahren verlernt man nicht – diesen Spruch hat wohl jeder schonmal gehört. Wer sich aber von einem normalen Fahrrad auf ein Rennrad setzt, fühlt sich erstmal, als ob er das Fahrrad fahren verlernt hat. Was man als Anfänger bein Rennradfahren beachten sollte und welche Fehler du vermeiden solltest, zeige ich dir hier.
Rennrad fahren: die Kleidung
Beim normalen Fahrrad fahren ist es meisten egal, was man trägt. Der Sattel ist meistens etwas gepolstert und man sitzt bequem. Wenn man sich das erste Mal auf ein Rennrad sitzt, stellt man schnell fest, dass der Sattel alles andere als bequem ist. Er ist klein und hart. Das bedeutet, dass eine vernünftige Radhose beim Rennrad fahren für Anfänger enorm sinnvoll ist. Sobald man mehr als 10 Kilometer fährt, schmerzt der Po ansonsten super schnell. Auch eine engere oder recht kurze Hose macht Sinn. Da man auf dem Rennrad auch als Anfänger recht schnell ist, sind weite Hosen eher hinderlich. Bei der Auswahl des Oberteils ist man relativ frei, aber auch hier gilt: wenn man nicht mag, dass es flattert, sollte man lieber etwas engeres nehmen.
Tipp: Auf einem Rennrad fährt man sehr gebeugt. Das bedeutet, dass der Rücken im Sommer der Sonne ausgesetzt ist. Wenn man mit Top fährt, sollte man unbedingt darauf achten, dass man den Rücken mit Sonnencreme vor Sonnenbrand schützt.
Das Fahren eines Rennrads
Wie der Name schon sagt, sollte man auf einem Rennrad schneller sein als auf einem normalen Fahrrad. Wenn man das erste Mal auf einem Rennrad sitzt, bzw. nahezu liegt, merkt man auch schnell einen Unterschied. Man ist mit weniger Kraftaufwand schneller. Das liegt vor allem an den dünnen Reifen die mit mehr Luftdruck aufgepumpt sind. So hat man nur minimalen Kontakt zum Boden. Und weniger Reibung bedeutet mehr Geschwindigkeit. Beim Fahren des Rennrads sollte man als Anfänger aber nicht übertreiben. Man kann oft die eigene Geschwindigkeit nicht einschätzen. Deshalb ist es sinnvoll, wenn man sich einen Tacho zulegt. So kann man im Blick behalten, wie schnell man ist. Vor allem bei Wind merkt man aber den Unterschied zwischen einem Rennrad und einem normalen Fahrrad. Das Rennrad ist deutlich anfälliger für Wind und verliert dann schnell an Stabilität. So muss man beim Fahren immer konzentriert bleiben und auf Straße und Umgebung achten.
Das Handling des Rennrads
Wenn man sich einmal an das Rennrad gewöhnt hat, ist es super angenehm zu fahren. Allerdings gibt es beim Handling einige Dinge, die sich von normalen Rädern unterscheiden:
Der Lenker: Der Lenker des Rennrads ist völlig ander als der eines normalen Fahrrads. Dadurch kann man in verschiedenen Positionen fahren. Am einfachsten ist es, wenn man die Händer am höchsten Punkt auf den Lenker nimmt. So kann man mit den Fingern auch gut die Bremse bedienen. Wenn du schon häufiger gefahrn bist und dich nicht mehr als Rennrad Anfänger siehst, kannst du die Hände auch nach unten nehmen. So ist deine Fahrposition noch tiefer und – nactürlich – aerodynamischer.
Die Schaltung: Wer kennt es nicht: Man dreht am Lenker und schaltet einen Gang rauf oder runter. Beim Rennrad funktioniert die Schaltung so nicht. Hier muss man über die Bremse schalten. Am „Bremshebel“ schaltet man hoch bzw. runter. Mit einem weiteren kleineren Hebel der direkt hinter den Bremshebeln ist kann man auch hoch bzw. runterschalten.
Das Kurvenfahren: Das Rennrad verhält sich beim Lenken schon anders als normale Fahrräder. Gerade bei Kurven fällt das auf. Durch die dünnen Reifen reagiert das Rennrad deutlich schneller. So muss man beim Kurvenfahren nicht so viel Lenken wie bei einem normalen Fahrrad. Das ist für Rennrad Anfänger oft ungewohnt. Aber mit ein wenig Übung gewöhnt man sich auch daran recht flott.
Rennrad fahren für Anfänger: Tipps & Tricks
Rennrad fahren sieht total leicht aus, ist es auch – wenn man ein paar Tipps beachtet:
- Fang langsam an. Man muss sich an das Fahren auf dem Rennrad gewöhnen. Wer übertreibt, legt sich schneller hin als einem lieb ist. Auch die Distanzen sollte man langsam erhöhen, damit sich auch der Körper an das Fahren gewöhnt. Rennrad fahren beansprucht nicht nur die Beine, sondern auch Rücken und Handgelenke. Durch die ungewohnte Fahrposition muss sich der Körper erst an alles gewöhnen.
- Fahr auf ebenen Strecken. Jeder kennt die Rennradfahrer, die die Straße blockieren. auch ich habe mich über diese immer wieder aufgeregt. Wenn man aber selbst mal auf einem Rennrad sitzt, weiß man schon nach kurzer Zeit, wieso Rennradfahrer eher auf der Straße als auf Fahrradwegen fahren. Die kleinste Erschütterung wird einfach weitergegeben. Ein Rennrad hat keinerlei Federung. So geht ein Schlagloch ganz schön auf Arme, Po und Rücken. Versuche also als Anfänger auf ebenen Strecken zu fahren und Wurzeln oder Schlaglöcher zu umfahren.
- Investiere in die richtige Kleidung. Rennradfahren macht unglaublich Spaß. Aber nicht, wenn du die ganze Zeit damit beschäftigt bist, eine Fahrposition zu finden, in der du keine Schmerzen hast. Investiere in eine gut sitzende Fahrradhose und sportliche Klamotten. So kannst du wunderbare Touren mit dem Rennrad machen. Wenn du regelmäßig fährst, solltest du dir auch richtige Fahrradschuhe zulegen. Mit denen bist du nochmal schneller. Und mehr Geschwindigkeit bedeutet auch mehr Spaß.
- Fahr nicht alleine. Wenn du nicht alleine Rennrad fährst, hat das gleich mehrere Vorteile. Zum einen macht es mehr Spaß. Zum anderen erhöhst du deine Sicherheit. Man wird besser gesehen und falls mal etwas passieren sollte, kann schnell Hilfe geholt werden.
- Nimm Getränke mit. Auch wenn man das Gefühl hat, dass das Rad quasi von alleine fährt – du machst Sport, wenn du Rennrad fährst. Als Anfänger unterschätzt man die Anstrengung manchmal. Nimm dir, wenn du fährst, eine TRinkflasche mit und mach Pausen. So kommst du nach deiner Tour auch wieder gut zu Hause an.
- Zerzichte nicht auf Equipment. Mit einer Satteltasche oder Rahmentasche kannst du dein Handy, Schlüssel, Flickzeug und Werkzeug mitnehmen, was dir auf Touren schnell weiterhelfen kann. Auch wenn es vielleicht lästig ist oder nicht so sportlich aussieht, solltest du auf Equipment nicht verzichten.
- Fahr nicht ohne Helm. Dazu muss nicht mehr gesagt werden – Sicherheit geht vor.
Mit diesen Tipps und Tricks bist du auch als Anfänger gut gerüstet für deine erste Tour auf dem Rennrad. Auch wenn es am Anfang vielleicht ungewohnt ist, gewöhnt man sich super schnell an das Fahren und dann macht es einfach unglaublich Spaß! Das Fahren auf dem Rennrad geht so leicht und man ist wirklich schneller als auf einem normalen Rad. Wer also Lust auf sportliche Fahrradtouren hat sollte ein Rennrad auf jeden Fall mal ausprobieren.